Vorstädter Schützenfest

Wenn Schützen FEIERN,

dann richtig.

So wurde der Titel „buntes Nachmittagsprogramm“ der Vorstädter Schützen kaum dem gerecht, was die Mitglieder um ihre Vorsitzenden Maik Stücken und Nico Reck und Freunde an diesem Abend erwartete.

Neben leckerem Kuchen, von den Vorstandsdamen charmant serviert, spielte der Musikzug Friedenau gekonnt auf und gleich zwei Tanzgruppen zeigten ihr ganzes Können. Den Auftakt machten die Mini-Minis – die ganz kleinen, aber nicht minder begeisternden Tänzerinnen um die Trainerinnen Sabine Borgmann und Ina Leusbrock – gefolgt von der routinierten Prinzen-Tanzgarde Blue Diamonds mit ihrem furiosen Programm.

„Fruchtbarer Boden“ also, auf dem der Zauberer und Hypnotiseur Stephan Nölle aus Bochum leichtes Spiel hatte, fünfzehn willige Kandidaten auf die Bühne zu locken, um sie an Orte zu entführen, deren einzige Grenze die Fantasie ist. Schon seit Mittag hatte sich der Sinnverwirrer, wie er auch genannt wird, im Schützenzelt charmant in die Herzen der Gäste geplaudert, um am Abend richtig aufzutrumpfen:
Mit ruhiger und leiser, aber nichtsdestotrotz eindringlicher Stimme versetzte er die Freiwilligen in eine Trance, in der sie Dinge tun konnten, wie sie es im wachen Zustand kaum jemals täten.

Virtuos spielten alle gemeinsam ein ganzes Luft-Orchester; eine Dame war überzeugt, sechs Finger an jeder Hand zu haben, ihren eigenen Namen aber nicht zu wissen und ein junger Schütze hielt gar ein Bobby-Car völlig überzeugt für seinen Traum-BMW.

Mit einem Fingerschnippen brachte der Sinnverwirrer abschließend alle wieder in die Wirklichkeit zurück – vollkommen überrascht und staunend, aber auch tief entspannt, während die Zuschauer im Saal tobten vor Begeisterung.

Borghorst steht Kopf, nachdem ich knapp 300 Schützen und deren Familien mit meiner Hypnoseshow begeistern durfte.

Das berichten die Zeitungen in und um Borghorst.

Die sogenannte „Vorstadt“ liegt im Südwesten von Steinfurt. Während des 2. Weltkrieges mussten Evakuierte aus Großstädten wie Aachen und Mönchengladbach eine neue Bleibe finden. In Notunterkünften fand eine Vielzahl von Schutzsuchenden eine neue Heimat. Nach Beendigung des II. Weltkrieges war die große Anzahl von Vertriebenen ein weiterer Aspekt für Steinfurter Stadtväter, im Südwesten neues Bauland zu erschließen. Aber nicht nur die große Anzahl von Vertriebenen nutzte die Gelegenheit zur Errichtung von Eigenheimen, sondern auch die einheimische Bevölkerung hatte großen Wohnungsbedarf. Es wuchs eine Siedlung heran, die man in Borghorst unter der Bezeichnung „Brökers Hügel“ gut kannte. Das Geld war zu dieser Zeit knapp, aber der Gemeinschaftsgeist war groß. Man half sich gegenseitig und es entstanden erfolgreiche Arbeitsgemeinschaften.
Die Borghorster Vorstadt wuchs schnell, so dass schon bald eine zweite katholische Kirche gebaut wurde. Damit wuchs auch das Gemeindeleben, und in diese Zeit fällt auch die Gründung der Vorstädter Schützengesellschaft. Die gewachsenen Arbeitsgemeinschaften schlossen sich mit den Hausgemeinschaften der städtischen Anwohner zusammen und es entstand die bis heute funktionierende Gemeinschaft der Vorstädter Schützengesellschaft von 1953 e.V.